MEINE AUSWAHL AN PRESSESTIMMEN
Es gibt so Vieles, das mich berührt und bewegt, vieles über Jesper Juul, seine Arbeit und seine Ideen. Aber auch über Beziehungen in Familien und über die Herausforderungen und Möglichkeiten von KiTas sowie den KiTa-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Ich bin froh, dass mittlerweile so offen über diese Themen gesprochen und geschrieben wird. Immer öfters stosse ich auf einen Artikel, einen Blog-Beitrag oder ein Zitat und bin berührt. Weil die Autorin oder der Autor mir aus der Seele sprechen oder weil ich genau diese Situation in meiner Arbeit erlebe. Familienberatung, Paartherapie und Eheberatung erfordert Arbeit an Beziehungen und an Überzeugungen. Die Vielzahl der sehr fundierten Pressestimmen zeigt aber, dass wir nicht die einzigen sind, die sich dieser Aufgabe stellen und an Beziehungen und Überzeugungen arbeiten.
Auf dieser Seite füge ich meine Auswahl an Pressestimmen mit meinen persönlichen Bemerkungen zusammen. Lassen Sie sich davon inspirieren.
Pia Weibel — Beraterin für Familien und Kitas nach Jesper Juul
Mamablog
von Susanne Schild — 05.11.2020
www.tagesanzeiger.ch
Wie manipulative Erziehung Kindern schadet
Extreme Manipulationen werden als «Gaslighting» bezeichnet und können grossen seelischen Schaden anrichten. Manipulationen in der Erziehung sind besonders folgenschwer. Kinder sind angewiesen auf verlässliche Bindungen und sie müssen ihren Bezugspersonen bedingungslos vertrauen können.
Treffe ich in meiner Arbeit auf «Gaslighting», bin ich erstmal sprachlos und ich muss mir überlegen, wie ich mit diesem Angriff auf das Selbstwertgefühl umgehen kann und wie ich diesen Angriff erkläre und auflösen kann.
Blog-Beitrag
von Ben Schuster — 23.12.2020
F*ck Corona. Überdosis Familie und Weihnachten steht vor der Tür
Ich weiss, Weihnachten steht mittlerweile nicht mehr vor der Tür. Geblieben ist mir aber die dringende Notwendigkeit meinen ganz persönlichen Umgang mit dem Gefühl Wut zu finden. Und diese Aufgabe müssen wir alle bewältigen.
Kommentar
von Nils Pfändler — 05.01.2021
Jugendliche leiden besonders unter der Corona-Krise.
Jetzt sind die Erwachsenen gefragt, denn es ist still geworden um die Jugendlichen. Die Jugendlichen haben viel Sicherheit und Orientierung verloren.
- Wie sollen sie ihre Persönlichkeit entwickeln, wenn sie zu Hause sind?
- Wie eine Lehrstelle finden?
- Wie ihre psychische und emotionale Gesundheit erhalten?
Ein eindrücklicher Appell an mehr Verständnis.
Blogbeitrag
von Marcus Raitner — 21.01.2020
Führung findet in und durch Beziehungen statt
- Diese Beziehungen können mit Angst oder mit Gleichwürdigkeit erfüllt sein. Unabhängig davon, ob diese Beziehungen in Familien oder in Organisationen stattfinden.
- Angstkultur führt zwar zu Gehorsam, ist aber Gift für Eigenverantwortung und Kreativität.
- Familien lehnen streng autoritäre auf Angst basierende Erziehung mehrheitlich ab. In Organisationen wird noch zu wenig auf die Qualität der Beziehungen geachtet, dass diese nicht mit Angst, sondern mit Gleichwürdigkeit aufgebaut werden sollten.
Interview
mit Heidi Simoni in #12 — Die Story des Tages
Diese Aussagen sind mir aufgefallen:
- Die Zahl entdeckter Kindesmisshandlungen bleibt in der Schweiz trotz vieler Präventionsmassnahmen hoch
- Es besteht weiterhin eine gewisse Überforderung und Eltern leiden unter einem grossen Druck immer und überall funktionieren zu müssen
- Es befremdet einerseits, dass die Schweiz nicht stimmige Strukturen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf findet und andererseits, dass die Schweiz keine stimmigen Rahmenbedingungen für das Aufwachsen junger Kinder und die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit findet.
News SRF
KiTa-Personal hat genug. Viel Verantwortung, wenig Lohn.
SRF-Rendez-vous vom 05.02.2020
Kurz zusammengefasst
- Das Problem: Zu wenig qualifiziertes Personal und ein tiefer Lohn von 4200 Franken für eine 100-Prozent-Stelle – mit mehrjähriger Berufserfahrung.
- «Es ist nicht so, dass es zu wenig Personal oder gut ausgebildete, junge Nachwuchskräfte gibt. Aber die Arbeitsbedingungen, der Lohn und die Möglichkeiten für Weiterbildungen seien für junge Berufsleute nicht sehr ansprechend».
- Klar ist: Wenn es in den Kitas nicht zu einem flächendeckenden Personalmangel kommen soll, dann müssen mehr Betreuungs-Fachpersonen in ihrem Beruf bleiben.
Blog Artikel
Wer ist mein Kind überhaupt?
Von Maya Risch in www.familienleben.ch
Manchmal lohnt es sich in Konfliktsituationen einen anderen Blickwinkel einzunehmen.
- Denn wir verlieren den Bezug zum Moment, indem wir definieren wie unser Kind ist und zu sein hat. Wenn diese Prophezeiungen nicht zutreffen führt es dazu, dass wir aufhören uns zu interessieren, wer unser Kind gerade in dieser Phase ist.
- Um das Miteinander aufzubauen ist es Zeit das Kind aus einem neutralen und wohlwollenden Blickwinkel zu betrachten und ihm davon zu erzählen. Gespräche sind der Schlüssel zum Erfolg.
- In dem Artikel gibt es 8 Fragen, die uns helfen die Beziehung anders zu betrachten.
Bericht
KiTa mit Seltenheitswert
Kann Mann machen
Von Philipp Ayounou in spiegel.de vom 17.08.2019
Männer in KiTas — ein heisses Thema, auch in der Schweiz
Laut Koordinationsstelle “Männer in Kitas” sind aktuell 94 Prozent aller Kita-Mitarbeitenden Frauen. Dabei ist längst belegt, wie wichtig männliche Bezugspersonen in der frühkindlichen Erziehung sind. Eine norwegische Studie etwa stellte fest, dass Kinder aus Einrichtungen mit überdurchschnittlichem Männeranteil bessere schulische Leistungen zeigen.
News SRF
Die Qualität der Schweizer KiTas ist sehr hoch
SRF Tagesschau vom 13.09.2019
Schaden KiTas der Entwicklung eines Kindes?
Dieser Frage ist ein Team um Entwicklungspsychologe Moritz Daum von der Universität Zürich nachgegangen. Seine wichtigsten Antworten auf diese spannende Frage:
- Für mich ist es sehr schön und wichtig zu sehen, dass es keinen Unterschied macht, ob ein Kind zu Hause oder in einer Kita betreut wird. Dieses Resultat überrascht mich nicht, die Qualität von Kitas in der Schweiz ist überwiegend sehr hoch
- Die Betreuung in der Kita ist der Betreuung durch die Mutter oder den Vater ebenbürtig. Darauf deuten die Daten der Studie hin. Denn das Kind entwickelt sich dann gut, wenn es Aufmerksamkeit erhält, wenn es genügend und vielfältige Lernmöglichkeiten hat, also auch mal den Tag draussen verbringen kann, wenn es interagiert und sich jemand um das Wohl des Kindes kümmert.
- Nicht die Zeit an sich, die man mit dem Kind verbringt, ist entscheidend für eine gute Beziehung zu einer Bezugsperson, sondern die Qualität der Interaktion.
Interview
Eine KiTa-Leiterin spricht über hysterische Eltern, Querseinsteiger und die Abgründe ihres Jobs. In Die Zeit vom 24. Oktober 2019
Können KiTas so funktionieren?
Überbelastungen, wie in diesem Artikel beschrieben, kommen bei uns in der Schweiz, zum Glück, nicht vor. Nichtsdestotrotz haben einige Aussagen mein Interesse geweckt:
Leistungsdruck:
Einerseits hat der Leistungsdruck unter den Eltern extrem zugenommen und andererseits sorgen sich Eltern, verständlicherweise, sehr um ihr Kind. Sie fragen sich, ob es in der Schule mitkommen wird, und stellen Forderungen, wie Englischunterricht in der Kita oder externe Sportangebote wie Kinderyoga. Die Eltern haben teilweise so große Angst, dass sie ihren Vierjährigen das Rechnen beibringen.
Was macht gute Erzieherinnen und Erzieher aus:
Liebevolle Strenge gepaart mit Musikalität und Kreativität: Das ist meiner Erfahrung nach die geheime Mischung, die bei Kindern besonders gut ankommt. Ich bin kein Freund von vielen und vor allem unsinnigen Regeln. Klare Grenzen und Strukturen, innerhalb derer sich die Kinder sicher und ungezwungen bewegen können, halte ich hingegen für absolut sinnvoll und unabdingbar.
Die Erwartungen der Eltern in der Realität:
Eltern erwarten, dass die Abläufe in der Kita funktionieren. Hat ein Kind aber nie gelernt, sich auch mal zurückzunehmen und zuzuhören, dann wird es das in der Kita auch nicht tun. Und hier ist der Erzieher gefordert. Je ruhiger der Erzieher ist, desto ruhiger ist das Kind. Am Anfang eines Berufslebens hat niemand diese Ruhe, weil man alles richtig machen will.
Blog Artikel
10 Jahre vorlesen — Eine Erfolgsgeschichte für die ganze Familie
Die Angelones vom 1. März 2020
Altbewährtes weiterführen, davon bin ich überzeugt.
- Durch intensives Zusammensein schaffen sie prägende Kindheitserinnerung.
- Das Vorlesen ist laut Experten nicht nur beruhigend, sondern stärkt das Band zwischen Kind und Eltern. Ausserdem ist es ein Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Leseförderung.
- Zum Beispiel mit einem Ritual wie Gute-Nacht-Geschichte oder 10 Minuten am Tag mit einem Raschel‑, Bilder oder Duft Buch die Welt der Bücher entdecken.